Meine Philosophie

Möglichst schon Problemchen lösen und nicht erst Probleme!

Leider sehe und erlebe ich immer wieder wie am Anfang noch über gewisse Verhaltensweisen gelacht wird, wie sie verharmlost werden oder ganz einfach nicht bemerkt. Viele Besitzer erkennen den Ernst der Lage erst, wenn der Hund das erste Mal ausbüxt und für Stunden verschollen bleibt, hinter einem Wildtier im Wald verschwindet und erst nach geraumer Zeit wieder auftaucht, sich weigert ins Auto einzusteigen, niemand andern mehr zu sich auf’s Sofa sitzen lässt, mit den Zähnen das Spielzeug, den Futternapf oder etwas anderes verteidigt, panisch wird wenn er alleine bleiben soll, dass er so stark an der Leine zieht, dass man ihn kaum noch halten kann, dass er andere Hunde oder fremde Menschen anknurrt oder verbellt, oder im schlimmsten Fall „plötzlich“ schnappt oder sogar richtig zubeisst. Sei es, den Besitzer, ein Familienmitglied, eine fremde Person oder einen anderen Hund.
Bis es soweit kommt haben die Hunde aber in der Regel dieses Verhalten über wochen oder sogar monate „trainiert“ und „perfektioniert“.

Im schlimmsten Fall geht die Odyssee dann weiter. Man versucht durch Dominanz und Strafe diese unerwünschte Verhaltensweisen zu unterdrücken. Oft mit einem unbefriedigenden Ergebnis. In Fällen von aggressivem Verhalten reagieren viele Menschen mit Gegenaggression. Der Hund wird für sein „böses“ Verhalten bestraft. Diese Reaktion kann in einer Gewaltspirale enden und dazu führen, dass der Hund eines Tages in einer solchen Situation beisst, ganz sicher führt sie aber beim Hund zu einem Vertrauensverlust in seinen Besitzer und fördert Angst und Unsicherheit.

An dieser Stelle gibt es nun drei mögliche Verläufe

1.) der Hund wird so hart bestraft, dass er in Zukunft so grosse Angst vor der Starfe hat, dass er dieses Verhalten nicht mehr zeigt. Das bedeutet aber nicht, dass sich die Grundmotivation für dieses Verhalten geändert hätte! Das Verhalten wird lediglich unterdrückt und kann jederzeit wieder hervorbrechen. Dann meist noch wehementer!

2.) der Besitzer bekommt so grosse Angst vor seinem Hund oder fühlt sich mit der ganzen Situation so überfordert, dass er ihn in ein Tierheim bringt.

3.) der Besitzer wendet sich an einen guten Hundetherapeuten und gemeinsam arbeiten sie das Problem auf und trainieren dem Hund ein unproblematisches Verhalten an. Dieser Weg erfordert aber viel Zeit, Geduld, Liebe, Verständnis und Konsequenz! Aber wie schon gesagt, das Problem ist auch nicht in einem Moment entstanden, also lässt es sich auch nicht so auf die Schnelle korrigieren.

Darum löse ich lieber Problemchen schon bevor sie möglicherweise zu grossen Problemen werden. Problemchen lassen sich mit dem richtigen Training oft noch sehr einfach umtrainieren.